Account und Kanäle - Hubzilla ist etwas anders
Von Sozialen Netzwerken bzw. Social Media Plattformen ist man es gewöhnt, dass man mit dem Anlegen eines Accounts auch sofort eine Identität und damit eine "Adresse" bei dem Dienst hat.
Das gilt sowohl für die Big-Tech Netzwerke, als auch für die meisten Dienste im Fediverse.
Legt man sich einen Account z.B. bei Mastodon an, so wird damit auch gleichzeitig ein Identität mit einer "Mastodon-Adresse" (Handle in der Form @beispielnutzer@masto-server.net
).
Mit der kann man sofort loslegen und ist im Fediverse. So läuft es auch bei TwiXtter. Man erstellt einen Account und mit dem Anmeldenamen auch gleich seine X-Adresse.
Hubzilla ist da etwas anders. Wenn man sich bei einem Hubzilla-Server (Hub genannt) registriert und damit einen Account erstellt, hat man noch keine Adresse im Fediverse. Man hat einen Anmeldenamen, ein Passwort und kann sich bei dem Hub anmelden. Viel mehr aber auch nicht. Für mehr braucht es nun die Identität, also den Fediverse-Namen.
Es gibt Hubs, bei denen man dieses Handle auch gleich mit der Registrierung erstellt. Und es gibt Hubs, bei denen man nach der Registrierung oder nach dem ersten Anmelden mit dem neuen Account zur Maske für die Erstellung des Handles geleitet wird.
Bei Hubzilla heißt die Identität "Kanal" und die Adresse "Kanal-Handle".
Diese Trennung hat auch einen großen Vorteil, denn damit ist die Identität unabhängig vom Hub und kann auf andere Hubs transferiert werden. Das sogar unter Beibehaltung des Kanals auf dem Ursprungs-Hub. Und die solchermaßen erzeugten Klone werden auch noch automatisch mit dem "Original" synchronisiert. Das ist die "nomadische Identität" von Hubzilla.
Ein weiterer Vorteil ist, dass damit auch eine Identifizierung bei anderen Hubs möglich ist. Die sogenannte entfernte Authentifizierung, die sogar teilweise völlig automatisch abläuft (Magic Auth). Folgt man von seinem Hubzilla-Kanal aus einem Link, der zu einem anderen Hub führt, so wird man automatisch bei dem Ziel-Hub authentifiziert und kann ggf. nicht für alle freigegebene Inhalte sehen und zum Teil auch interagieren.
Und schließlich bedeutet die Trennung von Account und Identität, dass man mit einem einzigen Account mehrere Kanäle anlegen kann. Bei den meisten anderen Diensten muss man sich dafür einen neuen Account anlegen und - je nachdem mit welchem Handle man nun agieren möchte - sich ausloggen und mit dem anderen Account wieder einloggen. Bei Hubzilla loggt man sich einmal ein und kann über ein Menü zwischen den Kanälen wechseln.
Neben Hubzilla bieten (streams) und Forte diese Möglichkeit. Mit Friendica ist es auch möglich, sich mehrere Accounts (Identitäten) anzulegen und unter einem Haupt-Account zu verwalten. Das fühlt sich ähnlich an, entspreicht aber vom Funktionsprinzip nicht der Kanal-Funktion von Hubzilla.
Wer einen PeerTube Account hat, kennt vielleicht das Anlegen mehrerer Kanäle... und auch bei YouTube gibt es die Möglichkeit, unter einem Account, mehrere Video-Kanäle zu verwalten.
Also zusammengefasst:
Bei Hubzilla hat man, wenn man sich bei einem Hub registriert, einen Account, mit dem man sich bei dem Hub anmelden kann. Dies ist aber keine Identität und mit dem Account kann man nicht im Fediverse auftreten. Dafür bietet Hubzilla Kanäle. Sie sind die Identität im Fediverse und verfügen über ein Kanal-Handle ("Fediverse-Adresse"). Man kann sich mehrere Kanäle mit einem einzigen Account anlegen. Und man kann einen Kanal auf einen anderen Hub inklusive der Inhalte umziehen oder einen Klon des Kanals zeitgleich auf einem anderen Hub betreiben (und diesen Nutzen, wenn der Heimat-Hub mal eine "Auszeit" nimmt), wobei die Klone automatisch mit dem Heimat-Kanal synchronisieren.